Davon erhalten die kreisangehörigen Gemeinden im Landkreis 17187840 Euro. "Trotz der schweren Finanzkrise zeigt der Freistaat, dass er ein verlässlicher Partner der Kommunen bleibt", so Schorer. Für das Jahr 2009 steigt die sogenannte Schlüsselmasse bayernweit um 143 Millionen Euro auf rund 2,59 Milliarden Euro. Davon entfallen auf die Gemeinden 1649,7 Millionen Euro und auf die Landkreise 930,4 Millionen Euro.
Mehr Geld im Ausgleich
Die Ursachen für diese Steigerung um 5,8 Prozent gegenüber dem Vorjahr liegen nach Schorers Auskunft zum einen in der guten Entwicklung der Verbundsteuern zwischen Oktober 2007 und September 2008, die für die Schlüsselmasse 2009 maßgebend ist. Verbundsteuern sind Einkommensteuer, Körperschaftsteuer, Umsatzsteuer und Gewerbesteuerumlage abzüglich der Ausgaben im Länderfinanzausgleich. Zum anderen trägt die Erhöhung des Anteils der Kommunen am allgemeinen Steuerverbund von 11,70 auf 11,94 Prozent zur Aufstockung der Schlüsselmasse bei. Diese Steigerung geht auf eine Einigung zwischen Staatsregierung und kommunalen Spitzenverbänden zurück.
Die Zahlen aus München verschaffen auch Kämmerer Thoma etwas Luft bei der Vorbereitung des Kreishaushaltes 2009. Er geht davon aus, dass man dadurch mit dem Hebesatz der Kreisumlage nicht erhöhen muss. Denn 2009 muss der Landkreis 4 Millionen Euro Defizite aus den Kliniken in den vergangenen beiden Jahren schultern.
Die Liste für die 44 Ostallgäuer Gemeinden zeigt, dass es mehrere "starke und stabile" Gewerbe- und Industriestandorte gibt, erklärt Thoma. Aufgrund ihrer guten eigenen Steuereinnahmen bekommen nämlich Kommunen wie Lengenwang, Marktoberdorf, Mauerstetten oder Pfronten seit vielen Jahren keine Schlüsselzuweisungen.

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Denn der Finanzausgleich ist, so Schorer, ein Instrument der Umverteilung: Ziel sei, "dass in verstärktem Maß die reicheren Kommunen aus eigener Kraft zurecht kommen und die Schlüsselzuweisung vor allem den schwächeren Kommunen hilft."
Daher erhalten auch einige Gemeinden wie Biessenhofen (Nestlé) oder Ronsberg (Huhtamaki), in denen große Firmen ansässig sind, Schlüsselzuweisungen. Denn durch die Struktur mancher Großkonzerne fließt oft wenig Gewerbesteuer in die Kasse der Gemeinde, wo eine Produktionsstätte angesiedelt ist.
Was den Landkreis anbelangt, ist Thoma weiterhin optimistisch: 2007 seien die Steuereinnahmen der Ostallgäuer Gemeinden um fast 15 Prozent angestiegen. Auch 2008 dürfte - in der Summe - die Steuerkraft weiter gestiegen sein. Und Investitionsentscheidungen von AGCO, Nestlé und anderen Firmen im Landkreis sicherten über Jahre hinaus Wirtschaftskraft, Arbeitsplätze und damit auch Einnahmen aus der Einkommenssteuer. Eine Prognose für 2011 sei aber noch schwierig.