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Neues Umspannwerk bei Bidingen seit gestern in Betrieb

Umspannwerk

Neues Umspannwerk bei Bidingen seit gestern in Betrieb

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    Neues Umspannwerk bei Bidingen seit gestern in Betrieb
    Neues Umspannwerk bei Bidingen seit gestern in Betrieb Foto: Benjamin Schäling

    Es knistert und knackt laut im Hintergrund, als die Offiziellen aus Politik und Wirtschaft den symbolischen roten Knopf drücken und so das neue, 20 Millionen Euro schwere Umspannwerk zwischen Bidingen und Bernbach in Betrieb nehmen. Ein untrügliches Zeichen dafür, dass hier aus der 380KV-Leitung, durch die das Ostallgäu an das europäische Netz angeschlossen ist, bereits Strom fließt - der Probebetrieb läuft seit geraumer Zeit.

    Ansonsten knistert wenig auf dem weitläufigen Gelände - eher zu spüren ist die große Freude über das von den Lechwerken (LEW) betriebene Umspannwerk, mit dem auch eine neue 110KV-Leitung zum Werk in Biessenhofen gebaut wurde. LEW-Vorstandsmitglied Dr. Markus Litpher spricht von "modernster Technik", die dazu beiträgt, auf einen noch größeren Zuwachs erneuerbarer Energien vorbereitet zu sein. Die Reaktorkatastrophe von Fukushima und die daraus resultierende Wende in der bundesdeutschen Energiepolitik schwingen hörbar in jedem seiner Worte mit. Nicht nur, weil bei ihm und allen anderen Rednern ein häufiges Wort "störungsfrei" ist.

    Angelika Schorer, stellvertretende Landrätin, bezeichnet die Inbetriebnahme der Anlage als "besonderen Tag für den Landkreis" und unterstreicht die Bedeutung der regenerativen Energien für den Wirtschaftsstandort Ostallgäu. Im Zuge der Umstellung auf erneuerbare Energien werde man zukünftig auch bei Genehmigungen "offener" sein, kündigt sie an.

    "Wichtig für die Gemeinde"

    Dr. Gerd von Laffert, Ministerialrat im Bayerischen Wirtschaftsministerium, sieht in dem Umspannwerk nicht nur die Anbindung des ganzen Allgäus an das europäische Stromnetz, sondern eine Botschaft: "Wir brauchen Investitionen wie diese in unsere Energieinfrastruktur." Das Werk sei ein Teil des "Blutkreislaufs unserer Volkswirtschaft" und ein Musterbeispiel für die gelungene Zusammenarbeit von Bürgern (die als Grundstücksbesitzer von Anlagen- und Leitungsbau betroffen waren), Betreiber und Kommune.

    Bidingens Bürgermeister Franz Martin sieht die Anlage als "wichtige Investition für die Gemeinde" und Quell von Gewerbesteuer. "Damit sind wir Bidinger ja nicht gerade gesegnet", fügt er an. Die Trassenführung nach Biessenhofen bezeichnet er als "guten Kompromiss".

    Bei der an die Reden anschließende Führung über das Gelände erfährt die Prominenz aus Politik und Wirtschaft dann endlich von einem Techniker, warum es so beständig knistert: Die Geräusche entstehen - vereinfacht gesagt - durch die Reaktion der Luft mit dem Strom an den Knotenpunkten. Geht es nach dem Willen der Betreiber, soll das Knistern noch mindestens 40 Jahre "wartungsfrei" andauern.

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