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Nach Vorständen und Chefärzten kritisieren erneut auch die Beschäftigten den politischen Kurs der Kliniken Ostallgäu-Kaufbeuren

Medizin

Nach Vorständen und Chefärzten kritisieren erneut auch die Beschäftigten den politischen Kurs der Kliniken Ostallgäu-Kaufbeuren

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    Nach Vorständen und Chefärzten kritisieren erneut auch die Beschäftigten den politischen Kurs der Kliniken Ostallgäu-Kaufbeuren
    Nach Vorständen und Chefärzten kritisieren erneut auch die Beschäftigten den politischen Kurs der Kliniken Ostallgäu-Kaufbeuren Foto: Andreas Filke

    Nachdem sowohl die Vorstände als auch die Chefärzte Kritik am aktuellen Kurs der Kliniken Ostallgäu-Kaufbeuren geübt haben, meldeten sich erneut auch die Beschäftigten des Kommunalunternehmens mit mahnenden Worten. Heuer seien schon 50 Stellen abgebaut worden (insgesamt haben die Kliniken mit ihren fünf Standorten Kaufbeuren, Füssen, Obergünzburg, Buchloe und Marktoberdorf rund 1550 bis 1600 Beschäftigte).

    Dabei wurden auslaufende Verträge nicht verlängert, so Wolfgang Kurschus, Vorsitzender des Personalrates der Kliniken, gegenüber unserer Zeitung. Es werde 'auf dem Rücken des Personals gespart', schimpft sein Stellvertreter Stefan Eldracher. Wie berichtet, sollen die Kliniken einen strengen wirtschaftlichen Kurs fahren, um von dem Millionen-Defizit herunterzukommen, den der Verbund jedes Jahr produziert.

    Die aktuell eingeschlagene Linie des Unternehmens funktioniere einfach nicht, meinen die Personalvertreter. Man könne bei den Personalkosten nicht weiter sparen, weil ohnehin schon überall mit Minimalbesetzung gearbeitet werde – was langfristig auch gegenüber den Patienten nicht tragbar sei. 'Die Mitarbeiter sind völlig überlastet, und zwar in allen Berufsgruppen', so Kurschus.

    'Aber man nutzt das Helfersyndrom aus', meint er weiter.

    Politisch verantwortet wird der aktuelle Kurs vom Verwaltungsrat, der paritätisch mit je neun Kommunalpolitikern aus der Stadt Kaufbeuren und dem Landkreis Ostallgäu besetzt wird. In besonderer Pflicht sehen die Personalvertreter den Vorsitzenden des Verwaltungsrates, Landrat Johann Fleschhut. Er müsse endlich einsehen, dass 'es keinen Mittelweg mehr gibt', so Eldracher.

    Der Verwaltungsrat sollte erkennen, dass er nur die Wahl habe, die Millionen-Defizite künftig zu begleichen 'und zwar ohne Murren'. Oder aber völlig neue Wege zu beschreiten. Dazu könnte auch das Schließen einzelner Standorte gehören. 'Wir wollen das nicht', betonte Eldracher im Sinne der Arbeitnehmer.

    'Und wir werden auch keine Vorschläge machen, welche Standorte für eine Schließung infrage kommen könnten.' Das wäre allein Aufgabe der Politik, also des Verwaltungsrates.

    Jedenfalls sei es nicht möglich, 'so wie jetzt einfach weiterzumachen'. Dann werde der Klinikverbund an die Wand gefahren. Sie sehen sich dabei argumentativ auf der Seite der noch amtierenden Klinikvorstände. Ludwig Lederle und Dr. Joachim Klasen (sie treten Ende des Jahres von ihren Positionen zurück) hatten jüngst betont, dass es eine 'unlösbare Aufgabe ist, unter den jetzigen Bedingungen alle Kliniken wirtschaftlich zu führen'.

    Versammlung kommende Woche

    'Wir fühlen uns im Stich gelassen', so Eldracher. In der kommenden Woche, am Mittwoch, 24. Oktober, ist eine Personalversammlung anberaumt. Dazu habe der Landrat sein Kommen zugesagt. Eines aber sei für den Personalrat schon jetzt klar: 'Der Landrat hatte in der Vergangenheit immer behauptet, dass das Personal und er an einem Strang ziehen', erklärt Eldracher. 'Wir gehen den Weg nicht mehr mit.'

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