Von Benjamin Schäling |Bidingen/InnsbruckMittendrin und voll dabei. Das gilt bei der Fußball-Europameisterschaft für die Bidingerin Stefanie Schwarz und die in Bidingen aufgewachsene Maria Eberle, die seit Kurzem in Kaufbeuren wohnt. Anpfiff des Fußballfestes ist am heutigen Abend. Für Schwarz und Eberle geht es morgen los. Die beiden Freundinnen sind Volunteers, also freiwillige Helfer, am EM-Spielort Innsbruck. 'Wir freuen uns riesig, dass die EM jetzt losgeht', sagt die 28-jährige Stefanie Schwarz und die Begeisterung in ihrem Blick ist nicht zu übersehen. Beide waren schon bei der Weltmeisterschaft 2006 in Deutschland in München im Einsatz.
Zehn Tage in Innsbruck
Die anreisenden Spanier, Griechen, Schweden und Russen, deren Mannschaften in Gruppe D in Innsbruck spielen, werden an den Stadiontoren zuallererst in die freundlichen Gesichter von Maria Eberle und Stefanie Schwarz blicken. Die beiden arbeiten zusammen mit 160 weiteren Volunteers im sogenannten 'Guest Service', also im Bereich der Gästebetreuung. 'Wir werden an den Eingangstoren für Karten- und Taschenkontrollen, Auskünfte und als Platzanweiser eingesetzt', erklärt die 26-jährige Maria Eberle. Zehn ganze Tage werden die beiden in Innsbruck, Hauptstadt des Bundeslandes Tirol, verbringen und die Spiele Spanien-Russland, Schweden-Spanien und Russland-Schweden begleiten. Übernachten werden sie auf dem Sofa eines Studentenpärchens. 'Die haben wir zwar noch nie gesehen, aber das wird bestimmt nett', glaubt Eberle, die im Controlling bei Nestlé in Biessenhofen arbeitet.
'Schon in München war’s super'
Beworben haben sich Eberle und Schwarz wie bereits vor der WM in Deutschland im Internet. Das war vor etwa einem Jahr. Anfang Dezember vergangenen Jahres flatterte ihnen Post ins Haus, in der sie nach Innsbruck zu einem Vorstellungsgespräch eingeladen wurden. Ab da hieß es dann warten. 'Irgendwann Ende März ist dann die Zusage gekommen, da war die Freude natürlich riesengroß', erzählt Stefanie Schwarz, die bei der VR-Bank in Kaufbeuren in der Marktunterstützung tätig ist. Bei der WM 2006 wurden die beiden mit dem Fußball-Virus infiziert und für sie war klar, dass sie sich für die EM bewerben. 'Es war einfach schon in München super, ein Teil dieses Ereignisses zu sein, das wollten wir unbedingt wieder erleben', fügt Eberle an.
500 Volunteers in Innsbruck
Österreichische Luft haben die beiden schon geschnuppert. Mitte Mai fand in Innsbruck die 'Kick-Off-Veranstaltung' für alle Freiwilligen statt. Stadt, Stadion und Stimmung unter den Volunteers machen 'einen sehr guten Eindruck', finden Eberle und Schwarz. Die meisten der 500 Volunteers, die in Innsbruck dabei sind, kommen aus Deutschland und Südtirol. 'Aber es sind auch Mexikaner und Franzosen dabei', freut sich Schwarz auf das internationale Flair, das beide schon in München genossen. 'Wir haben vor zwei Jahren einfach viel erlebt und auch persönlich dazugelernt', sagt Eberle. Dadurch seien sie auch weltoffener geworden.
Einen EM-Tipp haben die beiden Volunteers, die sich auch privat hin und wieder Fußball ansehen, parat: 'Deutschland packt das', sagen sie einhellig. Für Österreich sind die Aussichten nicht so rosig, wenn es nach Maria Eberle und Stefanie Schwarz geht. Das Achtelfinale würden sie dem Gastgeber allerdings schon wünschen, 'allein schon wegen der Stimmung im Land'.