Zuerst war der Impfstoff knapp - jetzt ist die Nachfrage zu niedrig. "Wir haben deutlich mehr Impfstoff, aber die Nachfrage geht zurück", sagt Dr. Max Kaplan, ärztlicher Koordinator im Unterallgäu: "Jetzt kippt die Situation." Seine Sorge: "Wir befinden uns im Wettlauf zwischen Impfen und Ausbreitung der Delta-Variante." Warum lassen sich die Menschen momentan nicht mehr so gerne impfen? Kaplans Erklärung: "Der Rückgang der Inzidenz, die warme Witterung und die lang ersehnte Urlaubszeit vermitteln ein Gefühl der Entspannung und einer Normalität, die leider nicht gegeben ist".
Sonderimpfaktionen: 1.000 Dosen AstraZeneca
Dagegen geht Impfen laut Landratsamt Unterallgäu mittlerweile "ganz unkompliziert": Neben kurzfristigen Terminen in den Impfzentren gibt es kommendes Wochenende auch wieder eineSonderaktion, diesmal am Impfzentrum in Bad Wörishofen. Die Sonderaktion in Memmingen war zuletztan der zu geringen Nachfrage gescheitert. Vermutlich lag es da am eher unbeliebten Impfstoff von AstraZeneca. Von dem ist momentan offenbar jede Menge verfügbar. Auch bei der Sonderaktion in Bad Wörishofen stehen 1.000 Dosen AstraZeneca zur Verfügung. Ob sie auch verimpft werden?
Neue Anreize sollen die Menschen zum Impfen animieren
Neu ist bei dieser Aktion, dass man den Zeitraum bis zur Zweitimpfung unter Umständen stark verkürzen kann. "Zur Erhöhung der Flexibilität ermöglichen wir es Einzelnen, die Zweitimpfung auch nach vier oder sechs Wochen zu erhalten", so Kaplan. Alle anderen bekommen die Zweitimpfung ebenfalls früher als üblich - nämlich nach neun statt nach zwölf Wochen. Den Termin dafür bekommt man bei der Erstimpfung. Darüber hinaus bestehe die Möglichkeit, bei ausgeprägten Nebenwirkungen nach der Erstimpfung mit AstraZeneca bei der zweiten Impfung auf einen anderen Impfstoff, zum Beispiel von Biontec oder Moderna, auszuweichen.
Sonderimpfaktion in Bad Wörishofen startet am Freitag