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KaufbeurenTürkheimBuchloe (rökar).

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    Kaufbeuren/Türkheim/Buchloe (rö/kar). - Seit rund sieben Wochen läuft der Schulbetrieb. Besonderes Augenmerk liegt bei den Gymnasien in Kaufbeuren und Türkheim auf der Einführung des 'G8' - also auf der Verkürzung der Gymnasialzeit von neun auf acht Jahre - in den Klassen fünf und sechs. Insbesondere, was Mittagsversorgung und Stundenplangestaltung angeht, haben die Schulen Herausforderungen zu meistern. 'Das Problem sind nicht der Lehrplan und die Fachinhalte, sondern die Organisationsstrukturen', so Heinz Peter Kempf, Leiter des Jakob-Brucker-Gymnasiums Kaufbeuren. Konkret: Es gibt mehr Nachmittagsunterricht. Die sechsten Klassen haben 33 Wochenstunden, also mindestens an einem Nachmittag drei Stunden Schule. Viele Kinder müssen mittags versorgt oder betreut werden. Beim Mariengymnasium erweist sich die Kombination mit dem Internat als vorteilhaft: In der Küche werden laut Schulleiter Rolf-Dieter Pohl täglich 25 Mittagessen zusätzlich angeboten. Der Nachmittagsunterricht ist von Montag bis Donnerstag so verteilt, dass das Angebot den Bedarf deckt. Im Brucker-Gymnasium bietet der Hausmeister mittags etwas zum Essen an, 'aber wir sind recht weit in den Planungen für eine Kantine', erklärt Kempf. Die Schule erhofft sich Zuschüsse aus dem bundesweiten Investitionsprogramm 'Zukunft Bildung und Betreuung'. Geplant sind zudem zwei Räume etwa für die Hausaufgabenbetreuung - denn Schule am Nachmittag wird künftig zum Regelfall. Auch für die Lehrkräfte bedeutet G8 einen deutlich höheren Arbeitsaufwand. 'Wir haben schon im Mai zehn Arbeitskreise eingerichtet', so Pohl. 'Als Belohnung haben die Lehrer eine Stunde mehr Arbeitszeit bekommen.' Eine Stunde, die nicht auf die Mittagsaufsicht oder -betreuung verwandt werden darf, wie sein Kollege Kempf bedauert. Die ist zusätzlich zu leisten. Dazu kommen die 'Intensivierungsstunden' in den Kernfächern, in denen die Klassen in kleinere Gruppen geteilt werden, um individueller arbeiten zu können.

    Die Lehrer jubeln nicht, dennoch seien sich alle einig, so die Schulleiter, den Schülern die bestmöglichen Bedingungen zu bieten. Zitat Wichtig ist: Man darf nichts abhaken und sagen, das ist fix. Man muss flexibel bleiben.} Schuldirektor Heinz Peter Kempf Während Pohl feststellt, dass 'bei uns alles sehr positiv angelaufen ist', sieht Kempf seine Schule 'in einer Erprobungsphase'. Zum Beispiel stellte sich die Frage, ob man die drei Stunden Nachmittagsunterricht auf zwei Tage verteilt - schwierig wegen der Fahrschüler, die am Brucker-Gymnasium 45 Prozent ausmachen, und der Busfahrzeiten. Intensivierungsstunden nachmittags bedeuten für die Schüler eine ganz schöne Belastung. Findet stattdessen zum Beispiel der Sport am Nachmittag statt, gibt es vormittags nur Kernfächer. 'Das ist auch heftig', so Kempf. Erkenntnisse und 'Signale' einer Elternbefragung sollen ins nächste Schuljahr einfließen. Flexibel zeigt sich auch das Mariengymnasium: Weil in der siebten Klasse bereits 34 Wochenstunden anfielen, wurde in Abstimmung mit den Eltern beschlossen, eine Sportstunde aus der siebten Klasse auf die fünfte vorzuziehen. Die hat jetzt vier statt drei Stunden Sport, dafür haben die Schüler in zwei Jahren als Siebtklässler nur 33 Wochenstunden. Am Türkheimer Joseph-Bernhart-Gymnasium haben die Sechstklässler 33 Wochenstunden Unterricht. Für die Fünftklässler entfällt der Nachmittagsunterricht - aus personellen Gründen. 'Wir mussten leider eine Stunde Religion kürzen, so konnten alle Fächer vormittags untergebracht werden', sagt Schulleiter Folkhart Glaser. Da das Gymnasium von sehr vielen Fahrschülern besucht wird, ergaben sich organisatorische Probleme - inzwischen aber gibt es eine neue Mensa. Glaser: 'Wir haben rechtzeitig die einzelnen Organisationsstrukturen geplant. Unser Problem war nur, das wir die finanziellen Mittel aus dem Investitionsprogramm erst kurz vor Schuljahresbeginn erhalten haben.' Die Mensa-Versorgung übernimmt die Buchloer Metzgerei Maischberger: 'Dies hat sich unter anderem ergeben, weil Christian Maischberger ein ehemaliger Schüler von uns ist.' Den Schülern wurde ferner ein Raum für die Hausaufgaben zur Verfügung gestellt. 'Durch personelle Engpässe können wir keine Betreuung bieten, aber die Schüler werden von Lehren beaufsichtigt.' Die Mensa werde am Nachmittag auch noch für zwei Intensivierungsstunden genutzt.

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