Oberstdorf (sme). Die medizinischen Aspekte des Nordic Walking, die Technik und die Ausrüstung für diese neue Trendsportart waren Thema bei der Abschlussveranstaltung der Allgäuer Herbstsporttage 2004 in Oberstdorf. Wie Referent Alexander Wörle in seinem Vortrag berichtete, gibt es derzeit einen nachweisbaren Trend zu Sportarten, die in freier Natur ausgeübt werden. Nordic Walking ist gut für Fitness, Gesundheit und das Gewichtsmanagement. Es ist eine Outdoor-Sportart, die ohne großen Aufwand und in der Gruppe ausgeübt werden kann, sagte der Sportpädagoge Alexander Wörle, Ausbildungsbeauftragter der Abteilung Nordic Walking im DSV und leitender Sporttherapeut am Bezirkskrankenhaus Augsburg. Dabei müssen mit dem Soft-, dem Fitness- und dem Sporttraining drei unterschiedliche Bereiche unterschieden werden. Das Soft-Training richtet sich an Einsteiger. Es ist leicht erlernbar, kraftsparend und wird mit einem mittleren Bewegungsumfang und bei geringem Tempo ausgeübt. Eine Stufe höher liegt dann das Nordic Walking-Fitnesstraining. Durch den größeren Bewegungsumfang des Körpers und eine intensivere Gangart wird hier bereits ein viel höherer Kalorienverbrauch erzielt. Das Fitness-Training kräftig die Muskeln, bringt den Stoffwechsel auf Trab und wird bei mittlerem Tempo gelaufen.
Hohe Anforderungen in teilweise schwierigem Gelände fordert die intensive Sport-Technik, mit der sich die Biathleten auf die Wintersaison vorbereiten. Hier werden dann bereits Schrittsprünge in die Trainingsabläufe eingebaut, ließ Wörle wissen. Der gesundheitliche Nutzen des Nordic Walking ist vielfältig. Denn Nordic Walking ist ein Ganzkörpertraining, das sich positiv auf den gesamten Bewegungsapparat, auf Herz und Kreislauf und auf den Stoffwechsel auswirkt. Wobei es bei der Effektivität des Trainings nicht auf das gelaufene Tempo, sondern auf die Intensität der Bewegungsabläufe und den Stockeinsatz ankommt. Beim Nordic Walking werden laut Wörle bis zu 35 Prozent mehr Kalorien verbraucht als beim einfachen Walking. Positive Auswirkung hat Nordic Walking auch auf die Psyche, auf die Durchblutung und auf die Atmung, erläuterte der Experte. Um vom Fachmann die richtige Technik zu lernen, empfiehlt Wörle die Nordic Walking-Gesundheitskurse, die von vielen gesetzlichen Krankenkassen angeboten werden. Denn ein gewisses Risiko besteht bei dieser Sportart darin, dass sie subjektiv als wenig anstrengend empfunden wird, obwohl gleichzeitig eine hohe muskuläre Belastung entsteht. Die Gefahr der Überbelastung für die Muskeln und für Herz und Kreislauf ist deshalb groß, erklärt Wörle. Pulsmesser für die Herzfrequenz Zur Ausrüstung gehören stabile und wasserdichte Laufschuhe, Sport-Funktionskleidung sowie ein Pulsmesser zur Überprüfung der Herzfrequenz. Alexander Wörle empfiehlt fürs Nordic Walking auf die Körpergröße abgestimmte, einteilige Stöcke aus einer Carbon-Glasfasermischung mit einer Schlaufe für das Handgelenk. Für die Stockspitzen gibt es dann noch spezielle Pads, die beim Laufen auf Asphalt Halt geben.