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Gütesiegel als Anreiz für Allergie-Kliniken

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Gütesiegel als Anreiz für Allergie-Kliniken

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    Krankenhäuser und Universität wollen eng zusammenarbeiten. Von Barbara Hell Oberjoch Warum geht es Allergikern und Asthmatikern im Reizklima der Allgäuer Alpen besser als zu Hause? Und wie lässt sich dieser Standortvorteil wirtschaftlich nutzen? Um Antworten auf solche Fragen zu finden, werden das Zentrum für Allergie und Umwelt der Technischen Universität München und mehrere Allgäuer Fachkliniken ihr theoretisches und praktisches Wissen zusammenführen. Der Startschuss für den Forschungsverbund fiel in der Klinik Santa Maria in Oberjoch. Das kurzfristige Ziel des Projekts: Ein Gütesiegel sollen diejenigen Kliniken bekommen, die auf dem Gebiet der stationären Behandlung von Allergien und Rehabilitation höchste Qualität anbieten.

    Außerdem wird erforscht, wie gut den Patienten, Erwachsenen wie Kindern, die stationäre Behandlung im Allgäu bekommt und wie sie sich auf Dauer auf den Gesundheitszustand auswirkt.

    Wissenschaftliche Belege

    Langfristig geht es um mehr: 'Dass unser Klima für Allergiker sehr gesund ist, wissen wir. Jetzt muss es noch wissenschaftlich belegt werden, damit wir damit auch werben können und Bayern auf dem Gesundheitsmarkt eine viel versprechende Position hat', steckte Bundestagsabgeordneter Dr. Gerd Müller (CSU), gemeinsam mit dem CSU-Landtagsabgeordneten Alfons Zeller Initiator des Forschungsverbunds, die wirtschaftliche Bedeutung des Projekts ab. Zunächst wollen Professor Dr. Johannes Ring (TU München), ein führender Wissenschaftler im Bereich Allergien, und seine Mitarbeiter Patienten über ein bis zwei Jahre begleiten und dabei herausfinden: 'Was führt zur dauerhaften Verbesserung der Krankheiten?'

    Außerdem sollen die Erfahrungen zusammengetragen und ausgewertet werden, die in mehreren Fachkliniken für Allergologie im Allgäu gemacht wurden. Deren unterschiedlichen Konzepte werden miteinander verglichen. Auf dieser Basis arbeitet dann eine Fachkommission die Anforderungen heraus, die einen hohen Qualitätsstandard garantieren und ein Gütesiegel verdienen. 'Damit kann dem extremen Wildwuchs Hunderter von Spezialkliniken auf dem Gebiet Einhalt geboten werden', sagte Ring.

    'Guter sechsstelliger Betrag'

    Dass auch die Forschung großes Interesse an der Zusammenarbeit mit den Praktikern hat, untermauerte der 'Allergiepapst' so: 'An der Maus wissen wir alles, wir brauchen\'s am Menschen.' Für den ersten Schritt der Kooperation auf dem Gebiet der chronischen Krankheiten der Atemorgane und der Haut versprach Georg Schmid, Staatssekretär im bayerischen Sozialministerium, einen 'guten sechsstelligen Betrag'.

    Nötig sind zunächst mindestens eine Million Mark. Den Rest sollen andere Ministerien, eventuell kommunale Träger, Kassen und Rentenversicherungsträger mitfinanzieren. Schmid zeigte sich von dem Projekt überzeugt: 'Die Idee passt ins politische Konzept von Schwaben als Zentrum für Umweltpolitik.'

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