Kindergarten-Brand Haldenwang: Schaden klettert auf 200 000 Mark Haldenwang-Börwang (raf/klz). Das Feuer, das am Mittwoch Teile des Börwanger Kindergartens zerstörte, hat einen Sachschaden von rund 200 000 Mark angerichtet doppelt soviel wie anfangs geschätzt. Die Brandfahnder der Kripo gehen nach den bisherigen Ermittlungen davon aus, dass der Funkenflug einer Kerze den Brand auslöste. Bis zur mehrmonatigen Sanierung des Gebäudes sollen die Buben und Mädchen im Pfarrheim Börwang und im Kindergarten Haldenwang 'Asyl' finden.
'Wie es zu dem Brand kommen konnte, ist uns unerklärlich', betont Kindergartenleiterin Monika Jäger. Zusammen mit ihren Kolleginnen habe sie auch am Mittwoch die Räume kontrolliert, um sicherzugehen, dass alle Kerzen gelöscht sind. Hintergrund: Die Kinder hatten in den Vorwochen Adventshäuschen aus Rinde und Tannenzapfen gebastelt, an deren Außenseiten regelmäßig Teelichter brannten. 'Die waren aber alle gelöscht, als wir gingen', ist die Leiterin überzeugt. Jäger: 'Wir haben alles getan, um ein Feuer zu verhindern.'
Die Kripo geht inzwischen davon aus, dass das Feuer durch Funkenflug von einer Kerze entfacht wurde, wobei sich trockenes Bastelmaterial entzündete. Dabei sei nicht auszuschließen, dass eine bereits gelöschte Kerze die Brandursache war: Selbst ein glühender Docht könne einen Funkenflug auslösen.
Die Sanierung des erst im Januar 1999 bezogenen Kindergartens wird rund fünf Monate in Anspruch nehmen, schätzt Bürgermeister Anton Klotz. Ein Gruppenraum ist komplett ausgebrannt und muss einschließlich Dachteil des Gebäudes erneuert werden. Alle weiteren Gruppenräume mit Intensivräumen, Mehrzweckraum, Foyer, Personalraum und Leiterinnenbüro wurden durch Rauch und Qualm teilweise erheblich verrußt. Eine Gesamtsanierung dürfte daher nicht zu umgehen sein, fürchtet Klotz. Der Schaden sei jedoch über die Brandversicherung abgedeckt.
Im neuen Jahr werden die Buben und Mädchen vorübergehend im Pfarrheim Börwang sowie im Haldenwanger Kindergarten betreut. Letzterer verfüge derzeit über 15 freie Plätze, weitere zehn Plätze ließen sich provisorisch einrichten, so Klotz. Im Pfarrheim soll das unbeschädigte Mobiliar aus Börwang Verwendung finden. 'Auch die sanitären Einrichtungen sind dort vorhanden', geht Monika Jäger von einem reibungslosen Ablauf (Start am Montag, 10. Januar) aus. In dringenden Fällen fände sich jedoch auch auf Anhieb ein Platz, ergänzt Klotz.
Und wie gehen die Kinder mit dem Brand um? 'Am schlimmsten ist für sie, dass die liebevoll gebastelten Adventshäuser verbrannt sins', schildert Monika Jäger die Reaktion der Kleinen. In den nächsten Tagen wollen die Betreuerinnen das zuvor mehrfach besprochene Thema Feuer sensibel aufarbeiten.