Brennholz gespalten 75 Jahre 'Edelweiß'-Schützen Bidingen Gauschießen Bidingen (is). Auf eine 75-jährige Vereinstradition blickt der Schützenverein 'Edelweiß' aus Bidingen zurück. Anlässlich dieses Jubiläums findet das 42. Gauschießen des Sportschützengaus Kaufbeuren-Marktoberdorf vom 7. bis 24. Juni in Bidingen statt. In einer Vereinschronik sind die wichtigsten Ereignisse bei den 'Edelweiß'-Schützen festgehalten.
Schon im Jahre 1900 wurde in Bidingen ein Schützenverein gegründet, der bis 1927 bestand. 25 Bidinger gründeten noch im selben Jahr den Schützenverein 'Edelweiß', dessen Schießlokal im 'Gasthaus Adler', der Zechenwirt, war. Hohe Arbeitslosigkeit und die Weltwirtschaftskrise haben dem jungen Verein in seinen Anfangsjahren stark zugesetzt: Mehrere Vereinsmitglieder zerkleinerten im Zwölfpfarrwald Baumstöcke, lieferten das gewonnene Brennholz nach Kaufbeuren und besserten so die marode Vereinskasse auf. In dieser Zeit begann der Verein auch Theater zu spielen, was ebenfalls zur Verbesserung der Finanzlage beitrug. Im Zweiten Weltkrieg mussten neun Schützenkameraden das Leben lassen. Im Oktober 1950 wurde der Verein wieder zu neuem Leben erweckt zuvor 1950 war die Aktivität der Schützenvereine von den Alliierten verboten worden.
Schon im darauffolgenden Jahr bestand der Verein aus 62 Mitgliedern. Wegen privaten Streitigkeiten trat ein Großteil der mittlerweile 74 Mitglieder aus, die daraufhin den Schützenverein 'Alpenrose' beim Neuwirt gründeten. Doch der Verein blieb durch die Rückkehr einiger Schützen und durch viele Jungschützen am Leben und beteiligte sich in den Jahren danach bereits am Fernwettkampf des 1951 gegründeten Schützengaus Marktoberdorf-Kaufbeuren.
1958 feierte der Schützenverein sein 30jähriges Jubiläum, bei dem 202 Schützen aus 19 Vereinen in 8 Schießständen um viele Festpreise wetteiferten. Im gleichen Jahr wurde die Königskette angeschafft und der erste Schützenkönig gekürt. Die erste Vereinsfahne wurde 1959 geweiht. Höhepunkt dieses großartigen Festes war der Festzug mit 4 000 Zuschauern. Wegen eines Umbaus in der Zechenwirtschaft musste der Schießbetrieb 1960 in den Saal verlegt werden. Spontan entschloss sich der Verein, in drei Nebenräumen der Wirtschaft ein eigenes Schützenheim mit vier Schießständen zu erstellen. Die Rivalität der beiden Schützenvereine 'Edelweiß' und 'Alpenrose' wurde aus der Welt geschafft und die neue Freundschaft wurde durch zwei Freundschaftsschießen besiegelt.
753 Schützen, 50 000 Schuss
Bei der Einführung der Gaurundenwettkämpfe im Jahre 1964 war der Verein von Anfang an dabei. Anfang der 70er Jahre stieg die Zahl der Mitglieder auf über 100 an und das Schützenheim erwies sich als zu klein. Daher nahm der Verein das Angebot der Gemeinde dankbar an, in die neue Mehrzweckhalle ein neues Schützenheim zu integrieren. Nach einjähriger Bauzeit wurde das Heim mit sechs Schießständen und großem Aufenthaltsraum 1975 eröffnet. Das größte schießsportliche Ereignis ging 1978 mit der Gaumeisterschaft, im Rahmen des Jubiläumsschießens zum 50-jährigen Bestehen, über die Bühne. 753 Schützen gaben 50 000 Schuss ab. Im sportlichen Bereich ging es bergauf: Die 1. Mannschaft belegte 1981 in der Gauoberliga den 1. Platz. Anfang der 90er Jahre behaupteten sich die Schützen in den Rundenwettkämpfen immer noch in den oberen Ligen. In den vergangenen Jahren mussten sie allerdings mit mittleren Klassen zufrieden sein.