Marktoberdorf/Duluth (rel). - Mit ihrer Ernennung zu Vice Presidents (Vize-Präsidenten) haben die Fendt-Geschäftsführer Hermann Merschroth und Peter J. Paffen nun auch Einfluss auf die Führung des Mutterkonzerns AGCO in Duluth/USA. Damit habe der Marktoberdorfer Traktorenhersteller mehr Gewicht im Gesamtunternehmen, so die beiden Geschäftsführer, die weiterhin ihren Sitz in Marktoberdorf haben werden. Ende Februar wird der für den Bereich Produktion verantwortliche Dale Jones die Marktoberdorfer Geschäftsführung verlassen. Sein Nachfolger ist Berthold Lautenbacher, der vor einem Jahr nach Marktoberdorf kam und zuvor Werkleiter bei Fendt in Bäumenheim war. (Siehe auch Wirtschaft). Die Ernennung zu Vize-Präsidenten hängt mit einer neuen Management-Struktur bei AGCO zusammen, die unter anderem eine verstärkte Konzentrierung auf die einzelnen Marken zum Ziel hat. Hermann Merschroth, bislang Geschäftsführer Vertrieb, ist künftig nicht nur Sprecher der AGCO/Fendt-Geschäftsführung, sondern auch als Vize-Präsident zuständig für Fendt auf den Märkten Europa, Afrika und Naher Osten. Der 53-jährige gehört zu den längstgedienten Fendt-Führungskräften: Der Agraringenieur kam vor 28 Jahren ins Unternehmen. Anfänglich war er im Bereich Landtechnik tätig, später wechselte er in die Abteilung Vertrieb.
Merschroths bisheriges Aufgabenfeld Vertrieb übernimmt nun zusätzlich Marketing-Geschäftsführer Peter Paffen (49). Der gelernte Landwirt und Maschinenbau-Ingenieur kam vor sieben Jahren zu Fendt. Er ist künftig ferner zuständig für den Vertrieb der AGCO-Marken Fendt, Valtra und Massey-Ferguson in bestimmten europäischen Regionen. Seine Aufgabe sei unter anderem, die 'Marken zu führen und strategisch zu positionieren' und zu erreichen, dass die AGCO-Interessen bei den Händlern optimal vertreten werden. Ihre Ernennung sei ein Signal, dass die Interessen von Fendt im Konzern wahrgenommen würden, kommentiert Merschroth die Veränderung: 'Die Wertstellung im Konzern ist weiter gestiegen.' Das zeigt sich nach Ansicht von Paffen und Merschroth auch daran, dass AGCO heuer 21 Mio. Euro und damit 3 Mio. mehr als 2003 der Marktoberdorfer Entwicklungsabteilung zur Verfügung stellt. Im Jahr 2003 hat Fendt nahezu 11000 Traktoren und damit mehr als 2002 verkauft. Momentan habe man 2400 Aufträge im Bestand, berichtet Merschroth. Vor allem weil es mit dem Export so gut läuft, wurde schon Mitte Februar die Wochenarbeitszeit von 36 auf 42 Stunden hochgesetzt. Auch sollen dieses Jahr in Marktoberdorf 1500 stufenlose Getriebe für Massey-Ferguson-Traktoren gebaut werden. Eine weitere Aufstockung der Mitarbeiterzahl sei aber nicht geplant.