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Erste UMTS-Anlage kommt auf den Turm

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Erste UMTS-Anlage kommt auf den Turm

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    Von Melanie Weisgerber, Buchloe/München - In den nächsten vier Wochen wird der Mobilfunkbetreiber T-Mobile auf der bestehenden Sendeanlage An der Halde - dem so genannten Fernmeldeturm - in Buchloe eine erste von insgesamt drei geplanten UMTS-Stationen installieren. Sie soll Anfang 2004 ans Netz gehen. Gegner des 'Universalen Mobilen Kommunikationssystems' und weiterer Mobilfunkanlagen auf Stadtgebiet reagierten frustriert auf die Nachricht, wollen aber nicht aufgeben. Bürgermeister Josef Schweinberger hatte dem Stadtrat am Dienstagabend ein Schreiben des Mobilfunkbetreibers vorgelesen, in dem die Errichtung der Anlage angekündigt wird. T-Mobile-Sprecher Dr. Markus Jodl erklärte gegenüber der BZ nun ergänzend, die beiden weiteren geplanten UMTS-Standorte - an der Landsberger Straße im Osten sowie bei der Kläranlage im Norden - würden bis spätestens Ende 2005 installiert. Alle drei Anlagen seien 'unabdingbar' für ein funktionierendes Netz, da UMTS mit vergleichsweise geringer Leistung arbeite, zugleich aber große Datenmengen übertragen könne. Der relativ gleichmäßige Abstand zwischen den Standorten garantiere dabei eine 'Minimierung der Immissionen'. Das hält Alfred Freibott schlicht für einen 'Trugschluss'. Der Buchloer hatte im Frühjahr zwei Unterschriftenaktionen initiiert, bei denen sich im Osten knapp 400 Anwohner gegen UMTS sowie im ganzen Stadtgebiet nochmals gut 800 Bürger gegen UMTS oder eine andere weitere Mobilfunkanlage aussprachen. Dass T-Mobile nun in Sachen UMTS Nägel mit Köpfen macht, schreckt Freibott nicht ab, 'auch wenn die sich gesetzesmäßig nach allen Seiten abgesichert haben'. Um das weitere Vorgehen zu planen, werde er sich mit der Mobilfunkinitiative kurzschließen. Dort löste die Nachricht von der ersten UMTS-Installation auf Buchloer Gebiet großen Frust aus. So hatte Annemarie Völk gehofft, die Anlage im Osten verhindern zu können, 'und so auch die beiden anderen überflüssig zu machen'. Im Stadtgebiet gebe es bereits so viele Mobilfunkanlagen - 'jetzt kommen noch drei dazu', sorgt sie sich ernsthaft um die Gesamtwirkung der Strahlung, der man kontinuierlich ausgesetzt sei 'und gegen die wir nichts tun können'. Dass man dabei unter den gesetzlichen Grenzwerten liege, sei wenig tröstlich, denn die Grenzwerte hält ihre Initiative ohnehin für zu großzügig bemessen. Dem widerspricht Jodl entschieden. 'Zehn von 15 EU-Staaten haben genau die gleichen Grenzwerte wie wir in Deutschland', argumentiert er. Und schiebt gleich nach: 'Wir wenden diese Technologie sicher an.' Er selbst wohne mit seiner Familie in Dachau in unmittelbarer Nähe eines Standortes, 'auf dem alle vier Netzbetreiber Anlagen haben', fügt er an. UMTS, das neben Sprache auch Bilder und große Datenmengen übermitteln kann, sei keine reine 'Spaß-Anwendung', sondern es befriedige 'das Bedürfnis der Menschen nach Kommunikation und Beweglichkeit. Dazu müssen wir dorthin gehen, wo die Menschen telefonieren.' Bei alledem nehme T-Mobile Aktionen wie die Unterschriftensammlung in Buchloe 'durchaus ernst'.

    Gesprächsangebot Bürgermeister Josef Schweinberger kann Freibott und der Mobilfunkinitiative wenig helfen: 'Uns sind beim Standort An der Halde, da es sich um eine bestehende Sendeanlage handelt, tatsächlich die Hände gebunden.' Anders bei den beiden neuen Anlagen, die in Buchloe geplant sind, da habe man wenigstens bei der Standortsuche mitreden können. Im Osten habe man aber 'keine bessere Alternative' gefunden. Und im Norden gehe man mit dem Standort an der Kläranlage ebenfalls 'so gut wie möglich an die Peripherie'. Schweinberger bietet den Gegnern nun eine Gesprächsrunde an. Zugleich bittet er sie, ihre Aufklärungsarbeit weiter zu betreiben, 'vor allem an den Schulen, bei den Jugendlichen'. Und dabei verweist er auf einen Artikel unserer Zeitung, demzufolge der weltweite Handy-Absatz im dritten Quartal 2003 mit 130,1 Millionen Stück im Vorjahresvergleich um gut 20 Prozent gestiegen ist.

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