Bernbeuren (lik). - Die Gemeinde und der Fischereiverein Bernbeuren gehen mit 'Effektiven Mikroorganismen' (EM) gegen die Wassertrübung im Haslacher See vor. Fachmann Manfred Epp aus Wildpoldsried verteilte mit Unterstützung zahlreicher Helfer 6400 Liter EM-Konzentrat weit über den See. Es gebe zwei Sorten von Mikroorganisen, nämlich die regenerativen und die degenerativen Mikroben, die im ständigen Kampf gegeneinander das Milieu im See bestimmten, erklärte Experte Epp. EM ist eine Mischkultur aus nützlichen, natürlich vorkommenden Mikroorganismen, von denen die meisten für die Herstellung von Lebensmitteln verwendet werden oder in diesen vorkommen. Momentan befänden sich zuviel degenerative Bakterien im See. Diese seien für die unzureichende Sichttiefe und damit für das Badeverbot des Landratsamtes verantwortlich. Unter Einsatz eines Bootes des Technischen Hilfswerkes und eines Floßes wurden nun acht Kanister mit je 800 Liter regenerativem EM-A-Konzentrat (das 'A' steht für aktiviert) in den Haslacher See eingebracht. Es soll das Gleichgewicht zwischen den zwei Typen wiederherstellen.
Christa Steck brachte darüber hinaus als Versuch im Badebereich EM-A getränkten Waschsand aus, um vor allem dort eine schnelle Besserung herbei zu führen. Auf dem See wurde zusätzlich EM-Keramik verteilt, die durch ihr Gewicht in das Grundsediment sinkt und damit länger im Gewässer bleibt. Epp betonte, dass dies lediglich ein Versuchsvorhaben sei und der Erfolg nicht hundertprozentig versprochen werden könne. Bürgermeister Heimo Schmid lobte die Helfer aus der Bevölkerung, die schnell ihre Unterstützung signalisiert hatten. Dies zeige, wie wichtig den Menschen der Haslacher See sei. Die unbürokratische Vorgehensweise habe den jetzigen Einsatz erst möglich gemacht, so Schmid. Die Natürlichkeit der eingeleiteten Flüssigkeit demonstrierte Epp, indem er spontan einen Schluck aus einem der Kanister trank. Es müsse also niemand Angst vor chemischen oder gesundheitsgefährdenden Stoffen haben. Ähnliche Projekte haben in anderen Orten und Gewässern bereits sehr gute Wirkung gezeigt. Ob und wann im Haslacher See die erste Besserung eintritt, ist noch offen.