man ran muss' Alexander Hauk ist Volontär bei Radio Ostallgäu Kaufbeuren (dam). 'Nach den Sendungen war ich absolut fertig', sagt Alexander Hauk. Der 24-Jährige lacht, wenn er an seine ersten Live-Moderationen bei Radio Ostallgäu denkt. 'Am Anfang war ich vor dem Mikrofon überhaupt nicht witzig und cool. Da hatte ich genug mit der Technik und dem Zeitplan zu tun.' Doch nach zwei, drei Monaten legte sich die Aufregung, waren die Hände nicht mehr verschwitzt. Heute ist Radio machen für ihn vor allem ein Job, 'bei dem man ran muss, dafür aber viele unterschiedliche Menschen trifft.'
Wer professionell auf Sendung sein will, durchläuft zunächst eine zweijährige Ausbildung, das sogenannte Volontariat. Alexander Hauk ist einer von vier Volontären beim Kaufbeurer Lokalsender. Wie kam er zum Radio? Schon als Schüler hatte er sich als freier Mitarbeiter bei Lokalzeitungen etwas Geld nebenbei verdient. 'Nach dem Wehrdienst habe ich mich bei Zeitungen und Radiosendern in ganz Deutschland beworben. Auch bei Radio Ostallgäu.' Zwei Jahre ist das her. Hauk begann dann ein Politik-Abendstudium und arbeitete wie schon vor der Bundeswehrzeit als Praktikant, zum Beispiel beim Bayerischen Rundfunk.
Als er die Bewerbung schon ganz vergessen hatte, kam ein Anruf. Dran war Claus Rank, der seit letztem Jahr Chef des Kaufbeurer Senders ist. Er lud Hauk zu einem Vorstellungstermin ein. 'Das Gespräch verlief positiv.' Seit 1. Juli vergangenen Jahres arbeitet Alexander Hauk bei Radio Ostallgäu. Eine Entscheidung, die er nicht bereut. 'Hier durfte ich als Neuling viel schneller auf Sendung gehen als das zum Beispiel beim BR möglich gewesen wäre.'
Der Tag beginnt für den gebürtigen Mindelheimer zwischen 5.30 Uhr und 10 Uhr. Zuerst will er wissen, was in der Welt los ist, liest Zeitungen und informiert sich bei Nachrichtendiensten. Dann vereinbart er Interviewtermine, besucht Gesprächspartner, geht zu Gemeinderatssitzungen. 'Von dort bringe ich ,O-Töne ` mit ins Studio'. Die Originaltöne holt er mit seinem tragbaren Aufnahmegerät ein, spielt sie im Studio in den Computer ein und bearbeitet sie. Um die besten Aussagen strickt er eine Handlung. 'Die muss natürlich einen roten Faden haben. Außerdem muss ich das Wichtigste dabei auf den Punkt bringen.'
Alexander moderiert auch Sport- und Musiksendungen sowie jeden Montag die 'Hör Bar'. 'Eine Sendung für Jugendliche. Die dürfen bei uns anrufen und sich Musiktitel wünschen.' Nach etwa zehn Stunden endet der Arbeitstag. 'Das ist ein Job, bei dem sich viele Überstunden anhäufen', sagt Alexander. Zum Ausgleich bekommt der Volontär gelegentlich einen Tag frei.
Was macht einen guten Moderator aus? 'Die Hörer müssen denken, ein guter Freund oder Bekannter spricht zu ihnen.' Eine tiefe Stimme sei zwar besser geeignet, aber anfangs nicht entscheidend. 'Als Volontär ist wichtiger, dass man auf viele Termine geht und an mehreren Projekten gleichzeitig arbeiten kann.' Auch die Technik muss Hauk beherrschen, denn er erstellt viele Beiträge am Computer. Auf die Frage was ihm an seinem Beruf gefällt, antwortet er: 'Ich bekomme überall Einblick und vergrößere mein Allgemeinwissen. Außerdem reizt mich die Technik.'
Der interessanteste Termin bisher war die Sonnenfinsternis im vergangenen August. Alexander berichtete darüber live vom Buchloer Schrannenplatz. 'Das war einmalig. Dieses fahle Licht, das habe ich ganz bewusst wahrgenommen.' Als es dann dunkel war, tat Alexander Hauk etwas, was für Radiomoderatoren eher unüblich ist. Er schwieg 20 Sekunden lang.