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Die soziale Feuerwehr des Landkreises

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Die soziale Feuerwehr des Landkreises

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    Von Siegfried Hasler, Mindelheim/Memmingen. - 'Nicht warten, dass die Menschen, die sozialer Beratung bedürfen, zu den Ämtern kommen, sondern auf sie zugehen'; unter diesem Aspekt freute sich Landrat Dr. Hermann Haisch über die Weihe des Sozialmobiles, das vom Caritas-Kreisverband mit tatkräftiger Hilfe der 'Volksbank-Stiftung' Memmingen und anderer wohltätiger Organisationen ins Rollen gebracht wird. Als neuen Weg der Beratung bezeichnete die Vorstandsvorsitzende des Caritas-Kreisverbandes Memmingen, Angela Fischer, das Sozialmobil. Vor allem Spätaussiedlern, Flüchtlingen und sozial Schwachen werde durch diese Einrichtung der Kontakt 'vor Ort' ermöglicht. Außerdem sei auch der ortsnahe Erfahrungsaustausch mit den ehrenamtlichen Kräften besser möglich. Von der Beschreitung eines neuen Weges sprach Landrat Dr. Hermann Haisch und bezeichnete das Sozialmobil als 'Soziale Feuerwehr' im Landkreis Unterallgäu. Besonders würdigte er die caritativen Vereine und Organisationen, aber auch die ehrenamtlichen Kräfte. Monsignore Dr. Peter Neher hob diese Form der Nächstenhilfe hervor, die neben der Verkündigung und der Liturgie immer mehr an Wichtigkeit gewinne. 'Wir müssen dorthin gehen, wo die Armen, Notleidenden und Kranken auf uns warten', betonte er. Alfred Brugger von der Volksbank freute sich, dass 'in guten wirtschaftlichen Zeiten' noch genügend Geld für mildtätige und kulturelle Zwecke zur Verfügung gestellt worden seien. So sei auch die Anschaffung des Sozialmobiles ermöglicht worden.

    Hinter dem Steuer Annemarie Möhring, die seit vielen Jahren positiv im Sozialdienst steuert und künftig auch hinter dem Lenkrad des Sozialmobils sitzen wird, ist seit einem Jahrzehnt für den Caritasverband im Migrationsdienst (Eingliederung von Aussiedlern und Flüchtlingen) im Landkreis und in der Stadt Memmingen tätig. Sie erinnerte an die Übergangswohnheime im Landkreis, so in Mindelheim, Türkheim, Pfaffenhausen, Ettringen sowie in einigen Hotels von Bad Wörishofen. Dankbar erwähnte sie die ehrenamtlichen Helferinnen und Helfer in den einzelnen Orten und auch die Vereinigungen, die für die Integrationsmaßnahmen stets ein offenes Ohr gehabt hätten und noch haben. Frau Möhring wörtlich: 'Zu einem wesentlichen Teil ist es auch ihnen zu verdanken, dass die große Gruppe von Spätaussiedlern, die im Laufe der Jahre in den Landkreis, vor allem in die größeren Gemeinden des Kreisgebietes zugezogen ist, weitgehend sozialverträglich und menschlich integriert werden konnte.'

    Für Leute auf dem 'flachen Land' Durch dieses Helfernetzwerk hätten viele Familien und Einzelpersonen Arbeit, Wohnung, sozialen Anschluss und menschliches Verständnis gefunden. Knotenpunkt dieses Netzwerkes sei der hauptamtliche Migrationsdienst gewesen und werde es auch in Zukunft sein. Zwischenzeitlich, so Möhring, gebe es im Landkreis keine Aussiedlerheime mehr, doch die Problematik, wie im Falle Mindelheims, bleibe bestehen. Annemarie Möhring denkt auch an den Einsatz für Menschen, die auf dem 'flachen Land' keine Möglichkeit hätten, schnell eine Beratung 'anzusteuern'. Wörtlich führte sie aus: 'Wir möchten neue Wege beschreiten und den Hilfesuchenden ein wohnortnahes Beratungsangebot machen.'

    'Modellhaftes Projekt' Das Projekt sei modellhaft für den Sozialdienst in ländlichen Gebieten mit schlechter Infrastruktur und minimaler sozialer Versorgung.

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