Bei einem möglichen erneuten Lockdown und möglicher Kurzarbeit droht laut der Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten Bayern (NGG) ein finanzieller Kollaps der Beschäftigten im Gastgewerbe. Der Landesbezirksvorsitzende der NGG Bayern Mustafa Öz fordert von der Regierung deshalb die Aufstockung des Kurzarbeitergeldes und die Einführung eines Mindestkurzarbeitergeldes.
Auf 80 bzw. 87 Prozent erhöhen
Nach der aktuellen Rechtslage beträgt das Kurzarbeitergeld ab dem 01.01.2022 nur 60 bzw. 67 Prozent (für Eltern) des entfallenden Nettogehalts. Das bedeutet laut der NGG, das ein gelernter Koch oder ein gelernter Kellner in Bayern mit nur 952 Euro im Monat auskommen muss. Mustafa Öz zufolge wird das die sowieso schon angespannte Personalsituation in der Branche weiter verschärfen. "Die Menschen können es sich nicht mehr leisten in der Hotellerie und Gastronomie zu arbeiten, bereits jetzt haben bis zu 50% der Belegschaften ihre Betriebe verlassen", sagt Öz. Der NGG-Chef fordert: "Deswegen muss hier entschieden gehandelt werden und das Kurzarbeitergeld auf 80% bzw. 87% (für Eltern), ab dem ersten Tag, erhöht bzw. ein Mindestkurzarbeitergeld von 1.200 Euro eingeführt werden."
Es fehlen bereits 50.000 Beschäftigte
Kommt es zu keiner Aufstockung beim Kurzarbeitergeld, werden die personellen Probleme im Gastgewerbe weitergehen und noch schlimmer werden. Schon jetzt fehlen der NGG zufolge 50.000 Beschäftigte. "Wir haben nach dem letzten Lockdown beobachten können, dass durch den Personalmangel zusätzliche Ruhetage eingeführt wurden oder Gaststätten aus Personalmangel sogar schließen mussten. Für die verbliebenen Beschäftigten bedeutete diese eine extrem hohe Belastung. Wenn es jetzt keine finanzielle Unterstützung für die Beschäftigten des Gastgewerbes gibt, wird sich die Branche nach einem neuerlichen Lockdown nur schwer davon erholen können", so Öz abschließend.