Gegen 19:00 Uhr wurden Pistenmitarbeiter der bayerischen Zugspitzbahn im Skigebiet am Osterfelder auf eine blinkende Stirnlampe zwischen Schöngänge und Nordwandsteig aufmerksam. Die Pistenmitarbeiter stellten ihre Maschinen ab und hörten, dass zwei Personen „Help“ schrien. Daraufhin alarmierten die Pistenmitarbeiter die Bergwacht.
Mit der Zeit verschätzt
Die Bergsteiger waren über die Alpspitz-Ferrata zum Gipfel der Alpspitze aufgestiegen. Wie die Bergrettung Garmisch-Partenkirchen meldet, verschätzten sich die Beiden beim Abstieg über den Ostgrat mit der Zeit und verstiegen sich. Weil bei den Handys der Akku leer war, konnten die Blockierten keinen Notruf wählen. Im Winter ist der Nordwandsteig laut Bergwacht nicht vergleichbar mit den Bedingungen im Sommer. Die Wege und Stahlseilversicherungen sind größtenteils komplett zugeschneit.
Bergsteiger erschöpft, aber wohlauf
Vier Bergretter machten sich sofort mit der Hausbergbahn und Motorschlitten auf den Weg zur Alpspitze. Die Bergretter spurten zunächst zum Eingang des Tunnels am Nordwandsteig, der zugeschneit war. Dort angekommen, arbeiteten die Einsatzkräfte sich vom Ausgang des Tunnels weiter zu den Blockierten vor. Weil sich die Bergretter im Absturzgelände befanden und das Lawinenrisiko reduzieren wollten, bewegten sie sich am Übergang zwischen den Schneefeldern und dem Fels mit Seilsicherung. Etwa 30 Meter unterhalb des Steigs konnten sie die beiden Verstiegenen aufnehmen und sichern.

Folgenschwere Abkürzung
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Pistenraupe und Motorschlitten im Einsatz
Nach Angaben der Bergwacht waren beide Männer wohlauf, aber erschöpft. Mit mehreren Motoschlitten und einer Pistenraupe fuhr die Einsatzmannschaft mit den Geretteten zurück zur Hausbergbahn-Bergstation und kamen mit Hilfe der Seilbahn gegen 02:00 Uhr nachts wieder im Tal an.