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Auf die Schnelle komisch, originell oder verführerisch

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Auf die Schnelle komisch, originell oder verführerisch

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    Von Christine Rothauscher Kempten - Was haben Rupfensäcke, Hutschachteln, Vaters Streifenhemd, Plastiktüten und Lametta miteinander zu tun? Eine Menge, denn all diese Dinge lassen sich mit viel Fantasie in originelle Kostüme verwandeln. Und das Beste daran: In letzter Minute und ganz ohne Geld ist man damit passend maskiert für die tollen Tage. Wie das geht? Faschings-Fans von einst und jetzt haben ihre Tipps verraten. Wohl dem, der über alte Klamotten aus Tanzschultagen, Partys der Flower-Power-Zeit oder Schwarz-Weiß-Bällen verfügt: Aus dem 'Fünf-Uhr-Tee-Kleid' von Mutter, dem Hawaiblumen-Hemd von Vater können Superkostüme kreiert werden. Ingeborg Seger aus Durach hat's ausprobiert. Ein schwarzes Kleid hat sie mit einer rosa Federboa garniert, dazu ein Satinband ums Haar, hohe Pumps und fertig war das 'Königin-der-Nacht'-Kostüm, verrät die 43-Jährige. Für jene, die mit Nadel und Faden umgehen können, eignen sich folgende Vorschläge: 'Schwarze Leggins mit Achselhemd, dazu ein schnell genähter, roter Umhang, das Gesicht geisterweiß geschminkt, die Haare hochtoupiert und fertig ist ein gruselig-schöner Vampir', beschreibt Anita Röse ihr Lieblings-Gwand für heiße Faschingsnächte. Und dann fällt der 26-Jährigen aus Lauben noch eine Variante ein: Statt dem Umhang lässt sich der rote Stoff leicht in schmale Streifen schneiden. Zu einem meterlangen Schlauch zusammengenäht, mit Watte gefüllt wird er zum Teufelsschwanz, dazu schräge Kajalaugen gemalt und schon ist der verführerische Satansbraten perfekt.

    Noch einfacher macht es sich Katja Tauser. Die 25-Jährige ist der Meinung, dass man im Fasching 'echt it schee sei muess'. Deshalb reicht ihr eine blumige Bluse, die Schürze der Oma, dazu ein Kopftuch - 'parat isch die greusliche Hex, weil schee sind mir Frauen ja eh des ganze Joahr durch', lautet ihr Fasnachtsmotto. Ob sich diese g'standene 'Hexe' vielleicht irgendwo mit einem gewissen 'Jägerloisl' trifft? Wohl kaum, denn der ist inzwischen im 'Fernsehfaschingsalter'. Obwohl diese beiden 'Hästräger' perfekt zusammenpassen würden. Auch der 'Jagerloisl' alias Fred Konrad mochte es bei Faschingsveranstaltungen 'schön häßlich', erzählt er und, dass er sich 'net die groß' Müh' mit dem narrete G'wand' gemacht habe. Wie das ausgeschaut hat? 'Ein Karohemd, eine grüne Jacke und ein Schlapphut vom Urgoßvater gehörten zur Ausrüstung, nicht zu vergessen ein schwarzverschmiertes Gesicht und ein Holzgewehr'. Und trotz seines wilden Wildererkostüms scheint der 71-Jährige damals gut bei den Mädels angekommen zu sein. Nach einem Anschleichtango 'haben die oft mehr rußige G'sichtsfarbe g'habt als ich' schmunzelt der einstige 'Jagerloisl'. Heute lässt sich im Fasching alles und jedes verwenden: Christbaumkugeln um den Hals als 'Weihnachtsbaum', Lametta in den Haaren als 'Silverlady' oder ein aufgeschlitztes Bettlaken mit Geschirrtuch um den Kopf geschlungen als 'Scheich'. Doch ob Rupfensack (als Vogelscheuche) oder mit Streifenhemd (als 'Mafioso-Sträfling) - Erna Heider ist mit allen befragten Narren der Meinung: 'Im Fasching kommt es auf die tolle Laune des Kostümträgers an.'

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