Verbindung vom Lechtal ins Tannheimer Tal hergerichtet Weißenbach/Gaicht (ves). Ein erneuerter Weg mit dem alten Namen 'Gachtpass-Straße' lockt nun Wanderer und Mountainbiker von Weißenbach im Lechtal hinauf ins Tannheimer Tal. In achtjähriger Arbeit haben viele freiwillige Helfer die alte Pass-Straße wieder hergerichtet und beschildert. Am Sonntag, 30 Juni, wird der Weg mit einem festlichen Umzug eingeweiht.
Ganz bewusst hat Edi Zitt, der private Initiator des Weg-Projekts den alten Namen gewählt: 'In den Chroniken steht immer Gachtpass, nicht Gaichtpass', erläutert er. Das rühre von dem Dialekt-Wort 'gach' für 'steil' her. Jahrhundertelang habe die Verbindung vom Lechtal ins Tannheimer Tal eine alte Salz- und Weinstraße so geheißen. Erst als von 1909 bis 1912 die neue Straße erbaut wurde, sei der Name 'Gaichtpass' aufgetaucht. 'Da haben sehr viele Italiener daran mitgebaut die konnten das nur so aussprechen', erklärt sich Zitt die Umbenennung. Er kämpft nun dafür, dass der alte Name wieder gebräuchlich wird vielleicht sogar für die Straße und nicht nur für den Wanderweg.
Die Idee, den alten Weg wieder herzurichten, hatte er Anfang der 90er Jahre. Die alte Pass-Straße verfiel damals zusehends, eine Mure hatte sie zusätzlich beschädigt. 'Die Brücke drohte in die Schlucht zu stürzen', erzählt Zitt. Er ließ sich vom Denkmalamt Tirol beraten und hat danach mit vielen freiwilligen Helfern in fast 10 000 Arbeitsstunden die Brücke instand gesetzt und den gesamten Weg wieder hergerichtet.
Nun lockt der Weg Wanderer und Mountainbiker. Ausgeschildert ist die Strecke mit 'Alte Gachtpass-Straße'. Der Weg beginnt am Ortsausgang von Weißenbach, Richtung Tannheimer Tal auf der linken Seite, an der Kapelle. Aussichtsreich führt der Weg über die Ortschaft Gaicht bis nach Nesselwängle. Gemütlich wandernd sei dies in weniger als zwei Stunden zu schaffen, sagt Zitt.
Ein besonderes Erlebnis auf dem alten Weg verspricht der Festumzug zur Einweihung. Am Sonntag, 30. Juni, um 10.30 Uhr laufen am Hotel 'Bären' Salzträger in historischen Kostümen hinauf Richtung 'Gachtpass', begleitet von Saumpferden, Fuhrwerken, einem alten Bus und Oldtimern. Oberhalb des 'kalten Winkels' wird eine Stunde später mit christlichem Segen und Festzelt die 'Salz- und Weinstraße' feierlich eingeweiht. Die Organisatoren hoffen noch auf weitere Beteiligung am Festumzug: Fuhrwerke, Trachtler oder Wanderer in historischen Kostümen aus dem Allgäu sind herzlich willkommen.
i Nähere Informationen gibt Edi Zitt unter Telefon 00 43/66 41 53 78 85