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Alte Müllkippe blockiert geplante Aussiedlung

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Alte Müllkippe blockiert geplante Aussiedlung

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    Buchloe/Augsburg (maf/kah). - Zwar hat der Buchloer Bauausschuss bei seiner jüngsten Sitzung auch die veränderte Planung für die Aussiedlung des Bauunternehmens Gabriel gebilligt, wann die Firma aber tatsächlich ihre Betriebsstätte von der König-Rudolf-Straße auf ihr Areal an der Winkeläckerstraße (westlich der Westangente) verlagert, ist nach wie vor offen. Denn wie berichtet macht das Unternehmen seinen Umzug, davon abhängig, ob es eine Grube westlich des künftigen Betriebsgeländes verfüllen und die Fläche dann nutzen kann. Dieses Verfahren liegt derzeit in der Hand der Regierung von Schwaben. Die Firma Gabriel hatte im Zuge der geplanten Konzentration ihrer Betriebsflächen im Buchloer Westen auch die ehemalige Müllkippe der Gemeinde Wiedergeltingen neben dem Kieswerk des Unternehmens nördlich der Bahnlinie Buchloe - Mindelheim erworben. Wie die Kommune die Jahre zuvor, so nutzte auch Gabriel die Grube, um dort Erdaushub und Ähnliches abzulagern. Diese Praxis wurde vor rund zwei Jahren vom Wasserwirtschaftsamt beanstandet. Es kam zu einem Verfahren wegen der angeblichen Ablagerung nicht erlaubter Materialien und die Baufirma wurde verpflichtet, die von ihr abgelagerten Materialien wieder zu entfernen.

    Nichts Unerlaubtes in der Grube Die Ermittlungen wegen illegaler Ablagerungen wurden jedoch eingestellt und seit Ende März kann Gabriel auch handfeste Beweise dafür anführen, dass er nichts Unerlaubtes in die Grube kippen ließ. Denn nach Absprache mit dem Wasserwirtschaftsamt Kempten, dem Landratsamt Ostallgäu und der Stadt Buchloe waren Anfang dieses Jahres Bodenproben im betreffenden Grundstück genommen worden. Deren Ergebnisse hätten nun eindeutig gezeigt, dass der Anteil von 'Fremdmaterialien', also Bauschutt oder anderen nicht erlaubten Dingen 'minimal' sei, so Wolfgang Gabriel. Diese stammten zudem 'mit großer Wahrscheinlichkeit' von der darunter liegenden ehemaligen Müllkippe. Gabriel sieht durch den Bodenbefund den Ruf seiner Firma gerettet. 'Das war mir sehr wichtig. Denn durch die Schürfe ist der Verdacht endgültig ausgeräumt, dass wir eine Umweltsünde begangen haben.' Bei der Regierung von Schwaben dauert die Prüfung des Verfahrens laut Pressesprecher Martin Pflaum hingegen noch an. Bei einem positiven Ergebnis müsse das Unternehmen seine Ablagerungen nicht mehr ausbaggern. Die Grube könne dann wohl endgültig verfüllt werden.

    'Verwaltung mahlt langsam' Die Fläche könnte dann als Betriebsgelände genutzt werden und die Aussiedlung der Betriebstätten komme voran. Wann dies allerdings soweit ist, steht trotz allem in den Sternen. 'Die Mühlen der Verwaltung mahlen einfach furchtbar langsam', so Wolfgang Gabriel. Derweil muss er die blockierte Fläche ersetzen und so standen zwei Anträge des Unternehmens auf Nutzung von Flächen in der Lindenberger Flur als Kieslagerplätze auf der Tagesordnung des Buchloer Bauausschusses. Das Gremium entsprach einem der Anträge, ein anderer wurde abgelehnt.

    1100 Euro pro Tag 'Wir müssen improvisieren und das Material für das Kieswerk immer wieder umlagern, zwischenlagern und transportieren', klagt derweil Wolfgang Gabriel. Dies koste die Firma rund 1100 Euro pro Tag. Mittlerweile habe ihn die Affäre um die ehemalige Müllkippe gut 100000 Euro gekostet. 'Das ist natürlich Geld, das für die Aussiedlung fehlt.' Dass er seinen Betrieb aber nach wie vor verlagern will, sobald die Rahmenbedingungen stimmen, daran lässt Gabriel keinen Zweifel. Den veränderten Plan für eine erste Halle an der Winkeläckerstraße hat der Bauauschuss nun bewilligt 'und wir können, sobald das Landratsamt die endgültige Genehmigung erteilt, mit dem ersten Bauabschnitt beginnen', so Wolfgang Gabriel. Der Bauauschuss begrüßte die Pläne des Unternehmers. 'Es ist ein Wunsch der Stadt, dass die Aussiedlung so schnell wie möglich vonstatten geht', so Bürgermeister Josef Schweinberger im Bauauschuss.

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