Was Autofahrer, die keine Garage für ihr Fahrzeug besitzen, bei klirrender Kälte beachten sollten Westallgäu (bes). Die klirrende Kälte bereitet Autofahrern derzeit großes Kopfzerbrechen. Wer sein Fahrzeug nicht in einer Garage vor den Minustemperaturen schützen kann, hat mit verschiedenen Problemen zu kämpfen - von zugefrorenen Scheiben bis hin zum Motor, der einfach nicht mehr anspringen will. Was kann man degegen tun? Jochen Österle vom ADAC Südbayern hat für uns die wichtigsten Fragen beantwortet.
Wie verhindert man zugefrorene Scheiben? Am besten legt man eine Schutzfolie oder eine warme Decke über die Windschutzscheibe. Notfalls reicht auch ein Pappkarton, den man unter den Scheibenwischer klemmt. Positiver Nebeneffekt: Dadurch frieren die Wischerblätter nicht an der Scheibe an. Wie kann man vorbeugen, dass die Scheiben von innen zufrieren? Auslöser ist eine zu hohe Feuchtigkeit im Innenraum. Deshalb sollte man seine Kleidung und seine Schuhe vor dem Einsteigen stets gut abklopfen. Dadurch verhindert man, dass sich Schnee oder Wasser im Auto sammeln. Besonders die Fußmatten sind anfällig dafür. Gelegentlich sollte man sie abklopfen oder sie gleich mit einem Zeitungspapier unterlegen. Genügt es, wenn nur die Windschutzscheibe eisfrei ist? Nein. Im Straßenverkehr ist eine 'freie Rundumsicht' notwendig, sagt der Lindenberger Polizeichef Werner Simon. Es müssen also alle Scheiben freigekratzt werden. Das gilt auch für die Lichter. Tut man das nicht und wird von der Polizei erwischt, so kostet das zehn Euro Bußgeld. Allerdings warnt Simon: 'Wer mit zugefrorenen Scheiben in einen Unfall verwickelt wird, der muss mit drastischen Konsequenzen rechnen.'Reicht Kratzen allein? Hilfreich sind auch Sprays, die die Scheiben enteisen. Zudem sollte man das Auto nicht mit total verdreckten Scheiben abstellen, denn in der Schmutzschicht befinden sich oft kleine scharfkantige Gegenstände, die die Scheibe beim Freikratzen beschädigen. 'Das Kratzen geht dann auch leichter', sagt Österle. Deshalb: Abends nochmals kurz eine Tankstelle aufsuchen oder die Scheibe vor der Haustür reinigen. Wie verhindert man, dass die Autotür oder der Kofferraum zufriert? Es gibt spezielle Pflegestifte auf Silikon- oder Hirschtalgbasis, mit denen man die Türdichtung regelmäßig pflegen sollte. Hilfreich sind auch Vaseline oder Melkfett. Was tun, wenn das Türschloss vereist ist? Wer sein Auto nicht über eine Fernbedienung entriegeln kann, der sollte für Notfälle einen Enteisungsspray in der Tasche haben. Manchmal hilft es auch, den Autoschlüssel kurz mit einem Feuerzeug zu erwärmen. Tipp: Wer im Winter in die Waschanlage fährt, sollte das Türschloss mit Klebeband gegen eindringendes Wasser schützen. Wie anfällig ist die Autobatterie? Sie führt im Winter die Pannen-Hitliste des ADAC unangefochten an. Wenn die Batterie bereits bei Temperaturen über dem Gefrierpunkt schwächelt, sollte sie unbedingt geprüft und notfalls rechtzeitig ersetzt werden. Ist Frostschutzmittel notwendig? Unbedingt. Das Kühlerwasser sollte Temperaturen von bis zu minus 25 Grad aushalten. 'Wer dort spart, der spart am falschen Ende', so Österle. Ein geplatzter Kühler zieht meist einen Motorschaden nach sich. Verbraucht man bei niedrigeren Temperaturen mehr Sprit? 'Grundsätzlich nicht', berichtet Österle. Allerdings steigt der Benzinverbrauch im Winter oftmals durch den vermehrten Einsatz der Standheizung oder durch auf das Dach montierte Skiträger. Was kann man für seine Bremsen tun? Im Winter sind die Bremsscheiben oft von einer Salzschicht überzogen. Österle rät daher: Kurz vor der Haustür kräftig in die Bremse treten, damit diese Schicht entfernt wird. Sind ältere Autos besonders anfällig? Nein. 'Ob ein Fahrzeug winterfit ist, hat nichts mit dem Alter zu tun', so Österle.