Versammlung des Kreis-Feuerwehrverbandes - 'Ausbildung das A und O' - 16 Jugendwehren Westallgäu/Wasserburg (hip). Insgesamt 1364 Einsätze haben die Feuerwehren im Landkreis im vergangenen Jahr gemeistert. Diese Bilanz zog der Kreisfeuerwehrverband Lindau bei seiner Jahreshauptversammlung in Wasserburg. 224 Brände, darunter 20 Großbrände, hielten die Wehren ebenso in Atem wie die 729 technischen Hilfeleistungen.
Bei den Bränden wurden zwei Personen gerettet, eine kam ums Leben. Technische Hilfeleistung rettete 15 Menschen das Leben, es waren zwei Tote zu beklagen. Die Einsätze reichten vom Zimmerbrand bis zum Großbrand, vom Schneechaos über Sturmschäden bis zum Hochwasser. Unfälle gehörten ebenso zur Tagesordnung wie die Suche nach vermissten Personen. Kreisbrandrat Friedhold Schneider und Kreisbrandmeister Franz Endres machten deutlich, dass 'Ausbildung, Ausbildung, Ausbildung' das A und O bei den Feuerwehren ist. Das gilt für die Atemschutzlehrgänge ebenso wie für die Übungen der Löschkreise und die Jugendarbeit. Im Landkreis gibt es 16 Jugendfeuerwehren mit 122 Jugendlichen. Für deren Ausbildung waren 1850 Stunden angesetzt. Bei den Löschkreisen ist heuer eine Großübung bei der Firma Liebherr angesagt, dazu je eine Strahlenschutz- und Großschadenslageübung. Angesichts dieser Entwicklung meinte Kreisbrandrat Schneider: 'Die Arbeit der Löschkreise wird immer besser.' Die Brandschutzerziehung an den Grundschulen wird auf die 3. Klassen erweitert. Insgesamt 18-mal wurden die beiden Brandschutzkoffer für je drei Wochen an Schulen ausgeliehen. Damit stoße man an die Kapazitätsgrenze und hoffe auf die Beschaffung eines dritten Koffers, so Fachberater Christian Buchmüller. Weiter werben will die Feuerwehr für den Einsatz von Rauchmeldern. Friedhold Schneider hält eine Rauchmelderpflicht für 'unabdingbar.' Damit könnten bundesweit jährlich 600 Brandrauchtote vermieden werden. Fünf Bundesländer haben die Pflicht bereits eingeführt. Bayern hat eine solche Regelung abgelehnt. Der CDU-Landtagsabgeordnete Eberhard Rotter will diesbezüglich einen weiteren Vorstoß unternehmen. Er habe sich gewundert, auf wieviel Widerstand die Rauchmelderpflicht vor allem beim Innenministerium gestoßen sei, so Rotter. Einen weiteren Appell der Feuerwehrler an die Politiker gab es zum Thema Funknetz im Kreis. Das müsse überprüft und die Löcher gestopft werden. Schneider regte an, von Seiten der Kommunen den Arbeitgebern zu danken, die Feuerwehrleute beschäftigen und freistellen. Die Finanzen erläuterte Kassier Christian Buchmüller. Der Kreisfeuerwehrverband hat im vergangenen Jahr 8650 Euro eingenommen, die Ausgaben beliefen sich auf 5297 Euro. Lob für die Leistungen der Feuerwehr gab es von Wasserburgs Bürgermeister Thomas Eigstler und Landrat Dr. Eduard Leifert. 'Was da alles so dokumentiert wurde an Ausbildung und Verantwortung, ist nicht mit Geld zu messen', sagte Leifert. Die Feuerwehr sei 'gut aufgestellt'. Alexander Pfaff, stellvertretender Leiter der Lindauer Polizei , zollte der ehrenamtlichen Arbeit der Wehr Respekt: 'Das ist Berufung.' Dass die Zusammenarbeit zwischen den Rettungsdiensten gut funktioniert, machte Maria Kolb vom BRK deutlich. Die Feuerwehr Wangen mit ihrem Kommandanten Dieter Mendel und seinem Stellvertreter Manfred Wolfrum bedankte sich mit Präsenten für die Hochwasserhilfe im letzten Jahr - auch im Namen des Oberbürgermeisters. Während die Politik vor vielen Jahren Grenzen gezogen habe, existierten diese bei den Feuerwehren nicht, sagte Mendel. Helmut Steck von der Bayerischen Versicherungskammer hatte ein Geschenk mitgebracht: eine 13000 Euro teure Wärmebildkamera, die bei der Suche von Brandherden und Verletzten große Dienste leistet. Die Kamera ist die zweite ihrer Art im Kreisfeuerwehrverband und findet im Stützpunkt Lindau-West ihren Platz.